Passivität der Politik bringt Krankenhäuser und Pflegeheime in Gefahr
Weihnachtsgeldkürzungen und Insolvenzen müssen verhindert werden
In einer Mitarbeiterinformation vom 22. November 2022 hat die Geschäftsführung der Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein angekündigt, das diesjährige Weihnachtsgeld nur zu 30 Prozent auszahlen zu wollen. Wann der fehlende Betrag ausgezahlt wird, bleibt weiterhin unklar. In der Mail an die Mitarbeiter heißt es, das Klinikum habe finanzielle Probleme und sei nicht in der Lage, den vollen Betrag an Weihnachtsgeld auszuzahlen. Dazu erklärt Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz:
„Das ist leider nur die Spitze des Eisbergs. Es ist offensichtlich, dass Krankenhäuser, Pflegeheime und die weiteren Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens in hohem Maße von der Inflation betroffen sind. Die Bundesregierung agiert hier viel zu langsam und das zu Lasten des betroffenen Pflegepersonals. Der Bundesgesundheitsminister sollte jetzt dringend für Krankenhäuser eine Verlängerung der Zahlfrist für Krankenhausrechnungen von 5 Tagen auf den Weg bringen und diese auch über den 31.12.2022 hinaus verlängern.“
„Weiterhin müssen neben den gestiegenen Energiepreisen auch die inflationsbedingten Kosten aller Einrichtungstypen des Gesundheits- und Sozialwesens ausgeglichen werden. Ansonsten sind Insolvenzen verbunden mit einer großen Verunsicherung innerhalb der Belegschaft nicht weit entfernt“, so Mai.