Dr. Markus Mai plädiert für eng geregelte Steuerfinanzierung
Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz betont die dringende Notwendigkeit einer vollständigen Restrukturierung des Pflegesystems im Hinblick auf den neuesten Vorschlag der Expertenkommission für eine generationengerechtere Pflegezusatzversicherung. Präsident Dr. Markus Mai kritisiert, dass der Vorschlag keine grundlegende Reform des Pflegesystems vorsieht, sondern nur an den bestehenden Problemen ansetzt:
„Wir verstehen den Wunsch nach einer sozialen Finanzierung, müssen jedoch feststellen, dass das aktuelle System in der Realität an seine Grenzen gerät. Eine eng geregelte Steuerfinanzierung wäre nachhaltiger, da dadurch deutlich mehr Einkommensgruppen erfasst werden können. Beschäftigte und zukünftige Beschäftigte im Pflegebereich benötigen langfristige Sicherheitsperspektiven und keine kurzfristigen Herumschachereien während einer Legislaturperiode.“
„Regionale Versorgungskonzepte müssen in Zukunft die Mittelverteilung vor Ort in Gesamtverantwortung von Kommunen regeln. Diese sollten mehr als bisher mit einem gesetzlichen oder grundgesetzlichen Auftrag mandatiert werden, um die Versorgungsverantwortung zu übernehmen“, sagt Mai.
„Wir fordern daher eine umfassende Reform des Pflegesystems, um eine nachhaltige und gerechte Versorgung zu gewährleisten. Die Landespflegekammer RLP ist bereit, sich konstruktiv an einer solchen Reform zu beteiligen und ihre Expertise einzubringen. Wir erwarten von der Politik, dass sie sich nicht vor dieser dringenden Aufgabe drückt und den Mut hat, das Pflegesystem zukunftsfähig zu gestalten!“, betont Mai.