Umfragen & Studien
Studien im Auftrag der Landespflegekammer und Information über externe Forschungsprojekte
Für die pflegerische Praxis wie auch die Pflegepolitik sind wissenschaftliche Erkenntnisse von großer Bedeutung. Forschung und Wissenschaft tragen dazu bei, das pflegerische Fachwissen kontinuierlich zu erweitern und bilden die Grundlage für die kritische Bewertung und Beurteilung von Konzepten, Instrumenten und Methoden und fördern so die Weiterentwicklung der Pflegepraxis und tragen so zu einer sicheren Versorgung bei.
Die Landespflegekammer stützt sich für ihre politische Arbeit auf wissenschaftliche Erkenntnisse, um Handlungsbedarfe für die pflegerische Versorgung und die Berufsgruppe zu identifizieren sowie politische Forderungen und Positionen daraus abzuleiten. Aus diesem Grund gibt die Landespflegekammer selbst Studien in Auftrag oder führt kleinere Umfragen selbst durch.
Unterstützen Sie die Pflegewissenschaft mit Ihrer Studienteilnahme!
Die Landespflegekammer informiert ihre Mitglieder über laufende Studien- und Forschungsprojekte, an denen sie bei Interesse teilnehmen können. Auf diese Weise unterstützt sie Abschluss- und Studienarbeiten sowie größere Forschungsvorhaben.
Aggression und Gewalt im Gesundheitswesen stellen ein signifikantes, jedoch häufig tabuisiertes Problem dar, das sich auch in der Ausbildung von Pflegefachkräften manifestiert. Trotz zunehmender Forschung seit den 1990er Jahren, die Konzepte zur Gewaltprävention hervorbrachte, bleibt die adäquate Vorbereitung von Auszubildenden auf diese Herausforderungen oft unzureichend. Studien beleuchten selten spezifisch die Erfahrungen von Auszubildenden, obwohl diese während ihrer praktischen Einsätze einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Auszubildende in der Pflege sind mit einer zunehmend verrohenden Gesellschaft konfrontiert, was zu signifikanten Aggressions- und Gewaltsituationen während ihrer praktischen Ausbildung führt. Die aktuelle Forschungslage lässt vermuten, dass:
- Auszubildende regelmäßig mit Aggressions- und Gewaltsituationen konfrontiert werden.
- Die Häufigkeit und Art dieser Konfrontationen zwischen verschiedenen Geschlechtsidentitäten variieren.
- Auszubildende sich unzureichend auf den Umgang mit diesen Situationen vorbereitet fühlen.
Diese ca. 10-minütige Online-Umfrage zielt darauf ab, die Wahrnehmung von Aggression und Gewalt in der praktischen Pflegeausbildung zu untersuchen und den Bedarf an zusätzlichen Schulungen zu evaluieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Differenzierung nach Geschlechtsidentitäten, um spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen zu identifizieren.
Die Ergebnisse dieser Studie sollen dazu beitragen, das Bewusstsein für Aggression und Gewalt in der Pflegeausbildung zu schärfen und evidenzbasierte Konzepte zur Prävention und zum Umgang mit diesen Situationen zu entwickeln. Dies ist entscheidend, um Auszubildende zu schützen und sie adäquat auf die Herausforderungen des Pflegeberufs vorzubereiten.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen unter: marcel.endert@freenet.de zur Verfügung.
Link zur Umfrage bei Empirio: https://www.empirio.de/s/JlzXYZcLRZ
Rassismus beinhaltet, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Kultur anders, schlechter behandelt werden als andere – sie werden diskriminiert. Im Gesundheitswesen kann das dazu führen, dass Menschen weniger Informationen und schlechtere medizinische Versorgung erhalten oder dass ihre Symptome falsch gedeutet werden, was zu einer falschen Diagnose oder Behandlung führen kann.
Im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundprojektes RiGeV Rassismen in der Gesundheitsversorgung forschen wir seit 01/2023 an drei Hochschulen (ASH Berlin, Universität Witten/Herdecke, Hochschule Fulda) zum Thema Rassismus in der Gesundheitsversorgung. Wir haben Patient:innen und Angehörige, Gesundheitsfachkräfte sowie Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen befragt und Einträge auf Bewertungsportalen ausgewertet. Auf der Grundlage dieser empirischen Ergebnisse möchten wir nun Interviews mit Leitungskräften (Pflege, Medizin oder Verwaltung) in Krankenhäusern oder Rehabilitationseinrichtungen durchführen.
Als Leitungskraft in einer Einrichtung des Gesundheitswesens können Sie uns helfen, Empfehlungen zum Abbau von Rassismus in Krankenhäusern/Rehabilitationseinrichtungen zu entwickeln, die das Gesundheitssystem gerechter und zugänglicher machen können. Auf diese Weise können Sie einen Beitrag dazu leisten, dass alle Menschen die gleiche qualitativ hochwertige medizinische Versorgung erhalten.
Wir würden gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen und von Ihren Erfahrungen lernen sowie Ideen entwickeln, welche Spielräume in der Organisation Krankenhaus oder Rehabilitationseinrichtung genutzt oder erschlossen werden können, um Veränderungen anzustoßen.
Das Gespräch wird voraussichtlich ca. 30 bis 60 Minuten in Anspruch nehmen, je nachdem, über welche Aspekte wir miteinander sprechen. Sie können entscheiden, ob das Gespräch im Rahmen eines persönlichen Treffens stattfindet oder per Video-Anruf geführt wird. Sollten Sie sich ein persönliches Gespräch wünschen, fallen für Sie keine Fahrtkosten an, wir reisen zu Ihnen.
Wenn Sie Interesse haben mit uns zu sprechen, freuen wir uns über Ihre Nachricht.
Nähere Informationen erhalten Sie auf https://www.hs-fulda.de/gesundheitswissenschaften/forschung/forschungsschwerpunkte/versorgungsforschung/rigev.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Regina Brunnett, Ksenia Meshkova
Kontakt
Prof. Dr. Regina Brunnett
Hochschule Fulda Fachbereich Gesundheitswissenschaften
Leipziger Str. 123
36037 Fulda
Tel.: 0151/65 12 86 75
E-Mail: Regina.Brunnett@gw.hs-fulda.de
Sie planen eine Studienarbeit oder ein Forschungsprojekt und suchen Pflegefachpersonen als Teilnehmende? Dann wenden Sie sich per E-Mail an pflegeberufsentwicklung@pflegekammer-rlp.de. Wir freuen uns auf Ihre spannenden Themen!