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Umfragen & Studien

Studien im Auftrag der Landespflegekammer und Information über externe Forschungsprojekte

Für die pflegerische Praxis wie auch die Pflegepolitik sind wissenschaftliche Erkenntnisse von großer Bedeutung. Forschung und Wissenschaft tragen dazu bei, das pflegerische Fachwissen kontinuierlich zu erweitern und bilden die Grundlage für die kritische Bewertung und Beurteilung von Konzepten, Instrumenten und Methoden und fördern so die Weiterentwicklung der Pflegepraxis und tragen so zu einer sicheren Versorgung bei. 

 

Die Landespflegekammer stützt sich für ihre politische Arbeit auf wissenschaftliche Erkenntnisse, um Handlungsbedarfe für die pflegerische Versorgung und die Berufsgruppe zu identifizieren sowie politische Forderungen und Positionen daraus abzuleiten. Aus diesem Grund gibt die Landespflegekammer selbst Studien in Auftrag oder führt kleinere Umfragen selbst durch. 

Unterstützen Sie die Pflegewissenschaft mit Ihrer Studienteilnahme!

Die Landespflegekammer informiert ihre Mitglieder über laufende Studien- und Forschungsprojekte, an denen sie bei Interesse teilnehmen können. Auf diese Weise unterstützt sie Abschluss- und Studienarbeiten sowie größere Forschungsvorhaben. 

Rassismus beinhaltet, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Kultur anders, schlechter behandelt werden als andere – sie werden diskriminiert. Im Gesundheitswesen kann das dazu führen, dass Menschen weniger Informationen und schlechtere medizinische Versorgung erhalten oder dass ihre Symptome falsch gedeutet werden, was zu einer falschen Diagnose oder Behandlung führen kann.

 

Im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundprojektes RiGeV Rassismen in der Gesundheitsversorgung forschen wir seit 01/2023 an drei Hochschulen (ASH Berlin, Universität Witten/Herdecke, Hochschule Fulda) zum Thema Rassismus in der Gesundheitsversorgung. Wir haben Patient:innen und Angehörige, Gesundheitsfachkräfte sowie Krankenhäuser und Rehabilitationseinrichtungen befragt und Einträge auf Bewertungsportalen ausgewertet. Auf der Grundlage dieser empirischen Ergebnisse möchten wir nun Interviews mit Leitungskräften (Pflege, Medizin oder Verwaltung) in Krankenhäusern oder Rehabilitationseinrichtungen durchführen.

 

Als Leitungskraft in einer Einrichtung des Gesundheitswesens können Sie uns helfen, Empfehlungen zum Abbau von Rassismus in Krankenhäusern/Rehabilitationseinrichtungen zu entwickeln, die das Gesundheitssystem gerechter und zugänglicher machen können. Auf diese Weise können Sie einen Beitrag dazu leisten, dass alle Menschen die gleiche qualitativ hochwertige medizinische Versorgung erhalten.

 

Wir würden gerne mit Ihnen ins Gespräch kommen und von Ihren Erfahrungen lernen sowie Ideen entwickeln, welche Spielräume in der Organisation Krankenhaus oder Rehabilitationseinrichtung genutzt oder erschlossen werden können, um Veränderungen anzustoßen.

 

Das Gespräch wird voraussichtlich ca. 30 bis 60 Minuten in Anspruch nehmen, je nachdem, über welche Aspekte wir miteinander sprechen. Sie können entscheiden, ob das Gespräch im Rahmen eines persönlichen Treffens stattfindet oder per Video-Anruf geführt wird. Sollten Sie sich ein persönliches Gespräch wünschen, fallen für Sie keine Fahrtkosten an, wir reisen zu Ihnen.

 

Wenn Sie Interesse haben mit uns zu sprechen, freuen wir uns über Ihre Nachricht.

 

Nähere Informationen erhalten Sie auf https://www.hs-fulda.de/gesundheitswissenschaften/forschung/forschungsschwerpunkte/versorgungsforschung/rigev.

 

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Regina Brunnett, Ksenia Meshkova

 

Kontakt
Prof. Dr. Regina Brunnett

Hochschule Fulda Fachbereich Gesundheitswissenschaften

Leipziger Str. 123

36037 Fulda
Tel.: 0151/65 12 86 75

E-Mail: Regina.Brunnett@gw.hs-fulda.de

Viele Erkrankungen verlaufen bei Frauen anders als bei Männern und auch die Symptome unterscheiden sich häufig. Eine internationale Studie hat am Beispiel der Behandlung von koronaren Herzerkrankungen ergeben, dass Hausärztinnen und Hausärzte in den USA aufgrund ihrer Ausbildung und Sensibilisierung gezielter geschlechterspezifische Therapieempfehlungen aussprechen als ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen. In Deutschland fokussieren sich Studien zur geschlechterspezifischen Versorgung (GSV) derzeit auf bestimmte Erkrankungsbilder oder Fachabteilungen sowie auf die Ausbildung von Medizinerinnen. Untersuchungen zur Einführung von geschlechterspezifischen Aspekten in die Patientenversorgung gibt es dagegen nur wenige.

 

Das Projektteam HeartGap will daher die Unterschiede analysieren, die zwischen den Erwartungen an medizinische Leitlinien und Pflegestandards zur geschlechterspezifischen Versorgung im Krankenhaus und der tatsächlichen Umsetzung bestehen. Daraus will das Team Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Situation entwickeln. Die Forschenden werden zum einen gezielt anhand eines differenzierten Fragebogens bundesweit in Krankenhäusern den derzeitigen Stand der GSV in der Kardiologie erheben. Zusätzlich erfolgt an Pilot-Krankenhäusern eine Befragung von Patientinnen und Patienten auf Stationen für kardiologische Erkrankungen. Gemeinsam mit der Ärzteschaft und den Pflegekräften sowie unter Beteiligung der versorgten Patientinnen und Patienten werden Handlungsempfehlungen sowie das „Gender Health Gap Assessment“ zur Bewertung geschlechtsspezifisch ungleicher Medizin entwickelt. Dies ermöglicht es, einen bundesweiten Überblick über die derzeitige Umsetzung von GSV zu erhalten sowie gezielt Anwendungslücken zu identifizieren. Das Projekt wird für 30 Monate mit insgesamt ca. 604.000 Euro gefördert.

 

Die vom Projektteam entwickelten Handlungsempfehlungen sollen Krankenhäusern bundesweit als Hilfestellung bei der Einführung von mehr GSV dienen. Sie sollen zudem geeignet sein, auch in anderen Fachbereichen als der Kardiologie Anwendung zu finden.

 

Link: https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/heartgap-gender-health-gaps-in-der-leitlinienorientierten-stationaeren-kardiologischen-versorgung-und-implementierungsstrategien-zu-deren-reduktion.540

 

Konsortialpartner

Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Institut für Gender-Gesundheit e.V.

Sie planen eine Studienarbeit oder ein Forschungsprojekt und suchen Pflegefachpersonen als Teilnehmende? Dann wenden Sie sich per E-Mail an pflegeberufsentwicklung@pflegekammer-rlp.de. Wir freuen uns auf Ihre spannenden Themen!