Mainz, 26. Juli 2024 – Die Pflegeausbildung bleibt beliebt: Die Ausbildungsverträge zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann sind im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 54.400 gestiegen. Die Herausforderung bleibt: Auszubildende für den Pflegeberuf zu finden und langfristig zu binden.
Die Pflegeausbildung bleibt beliebt: Die Ausbildungsverträge zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann sind im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 54.400 gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Für die Pflegeausbildung entscheiden sich traditionell überdurchschnittlich viele Frauen. Der Anteil der männlichen Auszubildenden steigt allerdings mit 27 Prozent weiter leicht an. Die gute Nachricht: Die große Mehrheit der Auszubildenden entscheidet sich für die generalistische Ausbildung. Nur eine Minderheit will eine Spezialisierung von Anfang an, z.B. in der Altenhilfe. Die Ausbildung zur Pflegefachperson bleibt dank einer sehr guten Ausbildungsvergütung, gestiegenen Gehältern und einer hohen Job-Garantie attraktiv.
„Die aktuellen und vergangenen Zahlen zeigen, dass es immer Schwankungen bei der Anzahl der Ausbildungsverträge gibt, die wir als durchaus normal betrachten“, so der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz Dr. Markus Mai. Die Herausforderung ist eine andere: „Wir müssen dem Ausscheiden der Babyboomer-Generation aus dem Berufsleben mit einer klugen Strategie begegnen. Wir müssen nicht nur eine ausreichend große Anzahl von Auszubildenden gewinnen, sondern diese auch langfristig an den Pflegeberuf binden. Denn attraktive Arbeitsbedingungen spiegeln sich in ausreichenden Personalbesetzungszahlen wider, so auch steigende Auszubildendenzahlen.“
Die Gehälter in der Pflege sind seit 2016 zu Recht deutlich gestiegen. Das allein reiche aber nicht aus, betont Kammerpräsident Mai. Neben den tariflichen und politischen Rahmenbedingungen, die sich ändern müssten, könnten Unternehmen auch immer selbst die Weichen neu stellen. Den Schlüssel für nachhaltige Verbesserungen hielten die Arbeitgeber selbst in der Hand.
Andere Rahmenbedingungen, wie z.B. flexible Arbeitszeitmodelle, eine Feedbackkultur und Wertschätzung, mehr Autonomie über die eigenen Arbeitsabläufe und Entscheidungen müs-sen deutlich in den Fokus kommen. „Es kann auch nicht sein, dass Führungskräfte durch Ein-bindung in den Pflegealltag, gar keine Zeit für Führungsaufgaben haben. Darüber hinaus müssen gerade Führungskräfte in der Pflege ausreichend qualifiziert sein, damit sie in der Lage sind, moderne Führungsmethoden generationengerecht einzusetzen. Es gibt also noch viel zu tun, was unsere aktuelle Online-Umfrage unter den Mitgliedern der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz bestätigt“, sagt Mai.