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Neue Broschüre: So entlasten Advanced Practice Nurses Hausarztpraxen

Mainz, 29. Januar 2025 – Ein Forschungsprojekt der Katholischen Hochschule Mainz hat gezeigt, dass Advanced Practice Nurses (APNs) als Pflegeexpertinnen und -experten, die Arbeit in Hausarztpraxen effektiv unterstützen und entlasten können. Die Pflegekammer Rheinland-Pfalz hat das Projekt aus berufspolitischer Perspektive begleitet und eine Broschüre mit einem detaillierten Aufgabenprofil auf ihrer Website veröffentlicht.

 

Advanced Practice Nurses: Schlüsselrolle in der Patientenversorgung

Das FAMOUS-Projekt der Hochschule hatte das Ziel, die Gesundheitsversorgung von Patienten/-innen mit mehreren chronischen Erkrankungen in ländlichen und strukturschwachen Regionen zu verbessern. Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der Zunahme komplexer, altersbedingter Erkrankungen wird die Rolle hochqualifizierter Pflegeexpertinnen und -experten immer bedeutender.

 

APNs, die in Hausarztpraxen oder Medizinischen Versorgungszentren tätig sind, koordinieren den gesamten Versorgungsprozess, arbeiten eng mit anderen Gesundheitsberufen zusammen, stärken die Selbstmanagementfähigkeiten der Patient/-innen und unterstützen bei der Fortbildung und Beratung von pflegenden Angehörigen. Sie entwickeln Versorgungskonzepte, die die Bedürfnisse älterer Patientinnen und Patienten mit mehreren Krankheiten besser berücksichtigen als dies in der hausärztlichen Praxis allein möglich wäre. Sie stellen so eine kontinuierliche pflegerisch-medizinische Betreuung sicher, tragen zur Entlastung der Hausärztinnen und Hausärzte bei und helfen Notfälle zu vermeiden.

 

Zukunft der Pflege: Gesetzliche Anpassungen für APNs dringend erforderlich
Obwohl das Berufsbild der APNs in Deutschland noch neu ist und es bisher keine einheitlichen Standards für ihre Ausbildung an den Hochschulen und ihre Tätigkeit gibt, zeigen die Ergebnisse des FAMOUS-Projekts, dass auf Masterniveau qualifizierte APNs erweiterte und spezialisierte Pflegeaufgaben in der hausärztlichen Praxis übernehmen können. Um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, sind jedoch rechtliche Anpassungen erforderlich, die APNs erweiterte heilkundliche Tätigkeiten ermöglichen. Ebenso ist eine Klärung zur Eingruppierung der Berufsgruppe und deren Finanzierung notwendig. Eine gesetzliche Regelung ist daher dringend erforderlich.

 

Die jetzt vorgelegte Broschüre bietet umfassende Einblicke in das Aufgabenprofil von APNs in der Hausarztpraxis und zeigt auf, wie sie die Primärversorgung verbessern können. Gleichzeitig dient sie als Best Practice für die Anwendung in weiteren Settings.

„Die Pflegekammer empfiehlt allen Akteuren das veröffentlichte Aufgabenprofil für APNs in der Primärversorgung zu nutzen. Mit Fachpersonen aus der Pflege werden wir darauf aufbauend weitere Aufgabenprofile für die unterschiedlichen Gesundheitsbereiche erarbeiten – vorgesehen ist als nächstes, ein Aufgabenprofil für APNs in der psychiatrischen Pflege zu konzipieren“, so Vorstandsmitglied Prof.in Dr. Brigitte Anderl-Doliwa.

 

Interessierte können die Broschüre im Downloadbereich auf www.pflegekammer-rlp.de herunterladen.

 

Über das Forschungsprojekt informiert die Katholische Hochschule Mainz auf ihrer Website: www.kh-mz.de/forschung/projekte/famous

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