Als größte Berufsgruppe des Gesundheitswesens nehmen die Pflegefachpersonen eine Schlüsselposition in der zukünftigen gesundheitlichen Versorgung in Deutschland ein. Grund für die Errichtung einer Pflegekammer war, dass vor dem Hintergrund des erhöhten Pflegebedarfs in der Bevölkerung, der steigenden Komplexität der Krankheitsbilder sowie des demografischen Wandels eine bedarfsgerechte Pflege auf höchstem Qualitätsniveau unentbehrlich ist.
Zufriedene und motivierte Pflegefachpersonen und eine höhere Anerkennung des Pflegeberufs gehen Hand in Hand – dieser Gedanke muss im Bewusstsein der Gesellschaft stärker verankert werden. Er kann nur durch eine in der Pflegekammer vereinte eigene Stimme der Pflege erreicht werden. Die Pflegekammer begreift den Pflegeberuf als Berufsstand auf Augenhöhe zu den bereits bestehenden Kammerorganisationen der Ärzte, der Zahnärzte, der Apotheker und der Psychotherapeuten. Zwar herrscht an Verbänden, Organisationen und Vereinen in der Pflege kein Mangel, ihnen allen ist aber gemein, dass sie nicht autorisiert und in der Lage sind, für die in der Pflege Beschäftigten ganzheitlich zu sprechen und so deren Interessen zu bündeln.
Der Pflege eine starke Stimme zu verleihen, ist eine Aufgabe, die nur erfüllt werden kann, wenn die Pflegefachpersonen gesamtheitlich vertreten werden. Soll die Pflegekammer eine Vertretung auf Augenhöhe zu den anderen rheinland-pfälzischen Heilberufskammer gewährleisten, so muss in paralleler Anwendung zu anderen Heilberufskammern auch die Mitgliedschaft bei ihr verpflichtend sein. Erst durch die Vielfalt der Mitglieder und die unterschiedlichen Perspektiven auf den Pflegeberuf, schafft es die Kammer die Vertretung aller ihrer Kammermitglieder bzw. Berufsangehörigen wirkungsvoll auszuüben. Weiter schafft die von staatlichen Mitteln unabhängige Finanzierung der Kammer durch die Beiträge ihrer Mitglieder politische Unabhängigkeit.