Unsere Vision 2030
Wir haben eine Vorstellung davon, wie Pflege sein muss, damit sie zukunftsfähig ist und wirkt.
Wir denken Gesellschaft, Politik und Pflege zusammen und wollen mit starker Stimme selbstbestimmt handeln – auf Landes- und Bundesebene.
Für unsere »Vision 2030« haben wir fünf Forderungen.
KEINE ENTSCHEIDUNG OHNE UNS!
Integration von Pflegeexpertise in alle gesundheits- und pflegepolitische Entscheidungen
• Pflege hat eine starke Stimme – im Land und im Bund
• Pflege verwaltet und gestaltet sich selbst
• Pflege handelt unabhängig und eigenverantwortlich
• Pflege spricht mit, wird gehört und gibt kompetente Antworten
Im Jahr 2030 ist die Pflege in der Position, sich auf Bund- und Landesebene selbst zu verwalten, wodurch sie eine starke und unabhängige Stimme in sämtlichen gesundheits- und pflegerelevanten Angelegenheiten hat. Unter dem Leitmotiv „Pflege hat eine starke Stimme – im Land und Bund“ agiert die Pflegebranche eigenverantwortlich und unabhängig, um die Bedürfnisse der Menschen mit Pflegebedarf effektiv und bedarfsgerecht zu erfüllen.
Ein zentraler Aspekt dieser Transformation ist die Einführung der Position einer/eines ´Chief Government Nurse` im Bundeskanzleramt. Diese Schlüsselrolle gewährleistet nicht nur eine maßgebliche Beteiligung von Pflegeexpertise in allen pflege- und gesundheitsrelevanten Fragestellungen, sondern verleiht der Pflege auch eine unmittelbare und einflussreiche Präsenz auf höchster politischer Ebene. Die Pflege wird nicht nur als ausführende Instanz wahrgenommen, sondern aktiv in politische Entscheidungsprozesse eingebunden.
Durch die Eigenverantwortung und Unabhängigkeit der Pflege wird sichergestellt, dass sie nicht nur als Ausführungsorgan betrachtet wird, sondern als gleichberechtigter Partner auf Augenhöhe in der Gestaltung der Gesundheitspolitik agiert. Die Pflege spricht aktiv mit, wird gehört und gibt kompetente Antworten auf Herausforderungen im Pflegebereich und darüber hinaus. Diese verstärkte Kommunikation zwischen Pflegeexperten und politischen Entscheidungsträgern fördert eine integrative und ganzheitliche Herangehensweise an die pflegerische Versorgung der Gesellschaft.
Insgesamt zielt diese Handlungsthese darauf ab, die Pflege im Jahr 2030 zu einem eigenständigen und gestaltenden Akteur im Gesundheitswesen zu machen. Die Pflege hat nicht nur eine starke Stimme, sondern ist aktiv an der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen beteiligt, um eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.
GESUNDHEIT IM FOKUS!
Umsetzung eines präventiv wirksamen öffentlichen Gesundheitswesens
• Gesundheit ist unabhängig von Bildung und Status
• Vorsorge und Aufklärung machen Menschen gesünder
• Prävention führt zu Gesundheit im Alter
Im Jahr 2030 steht die Gesundheitsförderung im Mittelpunkt einer zukunftsweisenden Pflegepolitik. Die Gesundheitskompetenz der Gesellschaft wird dabei als entscheidender Faktor für eine nachhaltige und präventive Gesundheitsversorgung erkannt und muss daher deutlich gestärkt werden. Unter dem Leitsatz „Gesundheit für alle unabhängig von Bildung und Status“ werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu fördern.
Zur Stärkung der Gesundheitskompetenz werden umfassende Präventionsmaßnahmen entwickelt und implementiert. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, nicht nur das Bewusstsein für gesundheitsfördernde Maßnahmen zu schärfen, sondern auch die Fähigkeiten und Kenntnisse der Bevölkerung im Umgang mit ihrer eigenen Gesundheit zu stärken. Dabei steht im Vordergrund, dass Gesundheitskompetenz unabhängig vom sozialen Status ist. Jeder Bürger, unabhängig von Bildung und sozialem Hintergrund, soll in der Lage sein, informierte Entscheidungen für seine Gesundheit zu treffen.
Ein zentrales Element dieser Handlungsthese ist die Anerkennung, dass Vorsorge und Aufklärung die Grundpfeiler für eine langfristige Gesundheit sind. Durch die Förderung von Prävention und gezielten Aufklärungsmaßnahmen wird nicht nur das Bewusstsein für gesundheitsfördernde Verhaltensweisen geschärft, sondern es entsteht auch eine Kultur der proaktiven Gesundheitsvorsorge. Dies wiederum trägt dazu bei, dass Menschen im Alter gesünder sind, da durch präventive Maßnahmen bereits frühzeitig auf potenzielle Gesundheitsrisiken eingewirkt wird.
Zusammenfassend strebt diese Handlungsthese an, die Gesundheitskompetenz der Gesellschaft im Jahr 2030 nachhaltig zu stärken. Indem Prävention und Aufklärung im Mittelpunkt stehen und unabhängig vom sozialen Status jedem Bürger zugänglich sind, wird eine ganzheitliche und langfristige Gesundheitsförderung ermöglicht. Dieser Ansatz trägt dazu bei, dass die Bevölkerung eigenverantwortlich und informiert ihre Gesundheit pflegt, was letztendlich zu einer verbesserten Lebensqualität und einem gesünderen Altern führt.
WEITERENTWICKLUNG STATT STILLSTAND!
Qualitativ hochwertige, evidenzbasierte Weiterentwicklung der Profession Pflege
• Differenzierte Entwicklung und Umsetzung von Berufsbildern im Gesundheitswesen
• Pflege auf allen Qualifikationsniveaus: Skill-Mix, generalistische und akademische Ausbildung
• Umfassende Heilkundeübertragung und mehr Befugnisse für Pflegende
• Qualitätsstandards werden erfüllt: Beste Pflege wird umgesetzt
Im Jahr 2030 steht die zeitgemäße Weiterentwicklung der Pflege als Berufsfeld im Mittelpunkt einer innovativen Pflegepolitik. Die Pflege wird als evidenzbasierter Heilberuf anerkannt, der auf allen Qualifikationsniveaus hochqualifizierte Pflegefachpersonen erfordert. Unter dem Leitbild einer qualitativ hochwertigen, evidenzbasierten Weiterentwicklung der Pflege werden verschiedene Schwerpunkte fokussiert, um die Profession Pflege zukunftsweisend zu gestalten.
Eine zentrale Säule dieser Handlungsthese ist die Anerkennung der Pflege als evidenzbasierter Heilberuf. Pflegefachpersonen agieren nicht nur als Ausführende, sondern als Experten im Bereich der Heilkunde, basierend auf fundiertem wissenschaftlichem Wissen. Dies schließt eine umfassende akademische Bildung mit ein, die eine differenzierte Entwicklung und Umsetzung von Berufsbildern im Gesundheitswesen ermöglicht.
Die Berufsfeldentwicklung sieht vor, dass Pflege auf allen Qualifikationsniveaus stattfindet. Ein Skill-Mix, der sowohl generalistische als auch akademische Ausbildung einschließt, schafft einen vielfältigen und hochqualifizierten Kolleg:innenkreis in der Pflege. Dieser Ansatz trägt nicht nur zu einer breiteren Kompetenzbasis bei, sondern ermöglicht auch eine umfassende Heilkundeübertragung und erweiterte Befugnisse für Pflegefachpersonen, um den Bedürfnissen der Menschen mit Pflegebedarf besser gerecht zu werden.
Die Umsetzung von Qualitätsstandards steht im Fokus, um sicherzustellen, dass die beste Pflege auf allen Ebenen erbracht wird. Dies beinhaltet nicht nur die Erfüllung von Qualitätsstandards, sondern auch die kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung dieser Standards im Einklang mit den neuesten Erkenntnissen in der Pflegepraxis.
Zusammenfassend strebt diese Handlungsthese an, die Pflege im Jahr 2030 als modernen, evidenzbasierten Heilberuf zu positionieren. Die gezielte Förderung von Bildung, Weiterbildung und insbesondere akademischer Bildung ermöglicht eine breite und hochqualifizierte Pflegebelegschaft, die die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen erfolgreich bewältigen kann. Dieser Ansatz trägt dazu bei, dass die Pflege als eigenständige Profession anerkannt wird und ihre Rolle als Schlüsselakteur im Gesundheitssystem weiter ausbaut.
RAN AN DAS GESUNDHEITSSYSTEM!
Grundsätzliche Neuausrichtung des Sozial- und Gesundheitssystems
• Perspektivwechsel hin zu einem bedarfsorientierten Gesundheitsund Pflegesystem
• Vergütung und Finanzierung orientiert sich an der Pflegequalität
• Pflege ist ein „freier Beruf“ und verdient gutes Geld
• New Work ermöglicht mehr Mitsprache
Im Jahr 2030 erfährt das Gesundheits- und Pflegesystem eine grundlegende Neuausrichtung, die sich auf die Finanzierung, Regulierung und Arbeitsstrukturen erstreckt. Diese wegweisende Entwicklung zielt darauf ab, das System bedarfsorientiert zu gestalten, die Pflege als „freien Beruf“ zu etablieren und durch das Konzept von New Work eine umfassende Mitsprache aller Akteure im Gesundheits- und Pflegewesen zu ermöglichen.
Die Neuausrichtung beginnt mit einer Finanzierung nach Outcome, wodurch die Qualität der Pflege den zentralen Faktor für die Vergütung und Finanzierung bildet. Dies führt zu einer weitreichenden Deregulierung im System, da der Fokus von bürokratischen Prozessen hin zur tatsächlichen Pflegequalität verschoben wird. Diese Umstellung ermöglicht eine effizientere und bedarfsgerechtere Versorgung, indem Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie den größten Nutzen für die Patienten erzielen.
Die Pflege wird als „freier Beruf“ definiert, was bedeutet, dass Pflegefachpersonen mehr Autonomie und Entscheidungsbefugnisse erhalten. Diese Freiheit geht einher mit einer angemessenen Vergütung, die die Wertschätzung und den Wert der Pflegearbeit widerspiegelt. Pflege wird somit nicht nur als Dienstleistung, sondern als eigenständige Berufung anerkannt, die einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Gesellschaft leistet.
Das Konzept von New Work wird an allen Stellen des Gesundheits- und Pflegewesens implementiert. Dies ermöglicht eine umfassende Mitsprache der Pflegefachpersonen, Ärzte, Verwaltungspersonal und anderer Mitarbeiter in den Entscheidungsprozessen. Die Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven fördert nicht nur die Arbeitszufriedenheit, sondern trägt auch zu innovativen Lösungen und einer optimierten Patientenversorgung bei.
Zusammenfassend strebt diese Handlungsthese eine grundsätzliche Neuausrichtung des Sozial- und Gesundheitssystems im Jahr 2030 an. Der Fokus liegt auf einem bedarfsorientierten Ansatz, einer wertschätzenden Anerkennung der Pflege als „freien Beruf“ und der Implementierung von New Work, um eine partizipative und zukunftsweisende Gestaltung des Gesundheits- und Pflegewesens zu ermöglichen.
KOMPETENT AUF DEN WANDEL REAGIEREN!
Ausrichtung des Pflegesystems auf demografische Entwicklungen
• Laien und professionell Pflegende handeln im Einklang: Einbezug pflegender Angehöriger in den Pflegeprozess
• Pflege übernimmt die Schlüsselrolle und geht in Führung
• Versorgungsplanung wird unter Einbindung der Profession sinnvoll gesteuert
Im Jahr 2030 wird eine wegweisende Kooperation zwischen der Gesellschaft und professionellen Pflegefachpersonen als entscheidender Faktor für eine zukunftsfähige Pflege etabliert. Diese Zusammenarbeit basiert auf der geteilten Verantwortung von Laien und professionell Pflegenden für die pflegerische Versorgung der Gesellschaft und sieht die professionelle Pflege als Schlüsselakteur und treibende Kraft in der Versorgungsplanung vor.
Die Kooperation zwischen Laien und professionell tätigen Pflegefachpersonen wird als grundlegende Symbiose betrachtet, bei der beide Gruppen gemeinsam die Verantwortung für die pflegerische Versorgung tragen. Während Laien aktiv in den Pflegeprozess einbezogen werden, obliegt die Expertise und Gestaltung der individuellen sowie systembezogenen pflegerischen Versorgungsplanung ausschließlich der Verantwortung von Pflegefachpersonen. Diese klare Rollenverteilung gewährleistet eine qualitativ hochwertige Versorgung, die sowohl auf professionellem Fachwissen als auch auf einer persönlichen Nähe und Kenntnis gegenüber dem Menschen mit Pflegebedarf basiert.
Der Gesetzgeber wird gefordert, Regelungen zu etablieren, die die Zusammenarbeit zwischen Laien und professionellen Pflegefachpersonen rechtlich fundieren und unterstützen. Dies schafft die notwendige Grundlage für eine effektive und harmonische Kooperation im Pflegeprozess.
Die Schlüsselrolle der Pflege wird betont, indem sie aktiv in die Führung des Pflegeprozesses eintritt. Die professionelle Pflege übernimmt nicht nur die Verantwortung, sondern gestaltet aktiv die Versorgungsplanung unter Einbindung der eigenen Expertise. Diese proaktive Rolle der Pflegefachpersonen fördert eine ganzheitliche, bedarfsgerechte und effiziente Pflegepraxis.
Zusammenfassend strebt diese Handlungsthese eine intensive und effektive Kooperation zwischen Gesellschaft und professionellen Pflegefachpersonen im Jahr 2030 an. Die klare Aufgabenverteilung, gesetzliche Regelungen und die aktive Rolle der Pflege in der Führung der Versorgungsplanung bilden die Grundlage für eine zukunftsfähige Pflege, die den individuellen Bedürfnissen gerecht wird und gleichzeitig die Expertise der professionellen Pflege nutzt.