Mainz, 05. Februar 2025 – Der 10. Februar steht seit 2006 im Zeichen der Kinder- und Jugendhospizarbeit. An diesem Tag wird die Aufmerksamkeit auf Familien gelenkt, deren Kinder mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung leben. Ziel ist es nicht nur, Solidarität zu zeigen, sondern auch das Schweigen um Themen wie Tod und Sterben zu brechen.
Ein zentrales Symbol dieses Tages ist das grüne Band. Es steht für Hoffnung und Verbundenheit – mit den erkrankten Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien. Auch die Geschäftsstelle der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz wird an diesem Tag mit grünen Bändern ein sichtbares Zeichen setzen.
In Deutschland leben rund 100.000 Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen. Jährlich sterben bis zu 3.000 von ihnen – an Krebs, an neurologischen Erkrankungen oder an Erkrankungen infolge einer frühen Geburt. Kinder und ihre Familien brauchen oft Jahre- und manchmal jahrzehntelange Unterstützung im Sinne einer „Ummantelung“. Neben Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie ambulanten Pflegediensten bieten Kinderhospizdienste und spezialisierte Teams der pädiatrischen Palliativversorgung (SAPPV) Unterstützung. Doch es gibt deutschlandweit nur drei Kinderpalliativstationen – in Datteln, München und Berlin.
In Rheinland-Pfalz will das Nestwärme-Haus in Trier eine Lücke füllen und zeigen, wie moderne Kinder- und Jugendhospizarbeit aussehen kann. Das Pilotprojekt mit Modellcharakter bietet Familien mit chronisch schwer, unheilbar oder lebensverkürzend erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen stationäre und teilstationäre Betreuung sowie schnelle Hilfe in Krisen. Elisabeth Schuh, Mitglied der Vertreterversammlung der Kammer und Mitgründerin von Nestwärme, erklärt: „Unser Ziel ist es, den Familien wohnortnahe und alltagstaugliche Unterstützung zu bieten, die wirklich zu ihrer Lebenssituation passt. Dazu zählen vor allem kurze Wege, unbürokratisch Lösungen bei Krisen und eine verlässliche Begleitung.“
Einblick in die pflegerische Versorgung in der Kinderonkologie
Im Kammermagazin wird eindrucksvoll der Alltag von Pflegefachpersonen mit schwerstkranken Kindern und ihren Familien in der Kinderonkologie der Mainzer Uniklinik geschildert. Er zeigt, wie wichtig Empathie, fachliche Kompetenz und Zeit in der Pflege sind, um den erkrankten Kindern und ihren Familien die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Den Artikel können Sie auf der Website der Pflegekammer lesen: www.pflegekammer-rlp.de/palliativecare.
Zum Tag der Kinderhospizarbeit ruft die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz dazu auf, die Kinder- und Jugendhospizarbeit zu fördern – durch Spenden, ehrenamtliches Engagement und politische Unterstützung.