Mainz, 06.09.2024 – Digitalisierung hat längst im Pflegealltag Einzug gehalten. Wie sieht es aber mit der Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Pflegeausbildung und der Ausstattung der Pflegeschulen in Rheinland-Pfalz aus? Auf dem Pflegetag Rheinland-Pfalz wird dem Thema eine Session gewidmet.
Digitalisierung hat viele Vorzüge und hat längst in der Pflegepraxis Einzug gehalten. So hat zum Beispiel vielerorts der klassische Dokumentenwagen ausgedient: Mit wenigen Klicks werden Vitalwerte in der elektronischen Akte vermerkt. Von der digitalen Patientenakte bis zur Telepflege – es gibt eine Vielzahl von Innovationen, die den Arbeitsalltag in der Pflege modernisiert haben. Gleichzeitig gibt es aber auch neue Anforderungen – insbesondere an die Pflegeschulen und die Lehrenden.
Dass die Pflegefachpersonen von morgen nicht nur eine hochwertige und moderne Pflegeausbildung erhalten, sondern auch bestens auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet werden, dazu soll die Digitale Bildungsoffensive Pflege 2024 Rheinland-Pfalz der Landesregierung beitragen. Konkret sollen bis Ende 2026 rund 500 Lehrkräfte, Schulleitungen und Verantwortliche für das Curriculum in den Pflegeschulen in digitalen Techniken und Methoden fortgebildet werden. In den anschließenden Projektphasen soll das Erlernte direkt in der Bildungsarbeit an den Pflegeschulen umgesetzt werden.
Dass die Pflegeausbildung digitaler wird, ist ein notwendiger und wichtiger Schritt. Damit wird nicht nur eine Grundlage geschaffen, die Auszubildenden optimal auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten, sondern auch ein attraktives Lernumfeld für die junge Generation. „Deren prägenden Einflüsse sind schließlich Digitalisierung und ein allgemein großes digitales Interesse, findet Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer. Die Bildungsoffensive der Landesregierung könnte wesentlich zum Wandel der Pflegeberufe beitragen. Jetzt gehe es darum: Politische Versprechen zu halten und mit einem Partei und Legislatur übergreifendem Konzept, das eine ausreichende Finanzierung einschließt, an die Umsetzung zu gehen.
Das Thema wird auch auf dem rheinland-pfälzischen Pflegetag im Oktober eine wichtige Rolle spielen. Für das Thema Digitalisierung und Digitalität in der Pflegebildung in Rheinland-Pfalz konnte der Studienleiter der Landesstudie digit2care Prof. Dr. Frank Weidner gewonnen werden. Er wird die zentralen Erkenntnisse der aktuellen Studien beleuchten und die neuesten Projekte vorstellen und so für einen spannenden Input sorgen.
Hintergrund:
Rheinland-Pfalz ist eines der wenigen Bundesländer, das kontinuierlich die Themen Fachkräftesicherung und Pflegebildung in Initiativen und Politikstrategien miteinander verknüpft. Ein aktueller Schwerpunkt liegt nun auf den Aspekten der weiteren Digitalisierung der Lernorte in der Pflegeausbildung sowie auf der Förderung von Digitalität der Beteiligten an den Lehr- und Lernprozessen.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie digi2care, mit der unter anderem Pflegeschulen und Pflegelehrende zu Ausstattung und Kompetenzen im Kontext der Digitalisierung in der Pflegebildung befragt wurden, wurde von der Landesregierung die Digitale Bildungsoffensive Pflege 2024 in Rheinland-Pfalz gestartet.
Zum Pflegetag
Der Pflegetag Rheinland-Pfalz findet dieses Jahr am 10.10.2024 in der Mainzer Rheingoldhalle statt und wird von der rheinland-pfälzischen Pflegekammer organisiert. Ausführliche Informationen und Tickets auf https://pflegetag-rlp.de/.