Umfrageergebnisse zeigen dringenden Handlungsbedarf – Dr. Markus Mai präsentiert erforderliche Maßnahmen bei Pressedialog
Eine Umfrage der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz zeigt alarmierende Ergebnisse zum Schutz des Pflegepersonals vor Hitzestress am Arbeitsplatz. Über 800 Pflegefachpersonen haben teilgenommen, wobei mehr als die Hälfte (54,9 Prozent) angab, keine Möglichkeit oder Erlaubnis für zusätzliche Pausen zu haben. Zudem fehlen Thermometer oder Hygrometer am Arbeitsplatz (85,4 Prozent) sowie eine ausreichende Klimatisierung (83,9 Prozent).
Präsident Dr. Markus Mai betonte die Dringlichkeit der Situation beim heutigen Pressedialog in der Geschäftsstelle der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz: „Es ist inakzeptabel, dass so viele beruflich Pflegende keine angemessenen Schutzmaßnahmen erhalten und unter hitzebedingten Beschwerden leiden.“
Die Umfrage ergab auch, dass eine große Anzahl der Pflegefachpersonen (79,3 Prozent) hitzebedingte Beschwerden hat. Zudem fehlen Hitzemaßnahmenpläne und Hitzebeauftragte (56,6 Prozent), und viele haben selten Zeit, ausreichend Wasser zu trinken (45,6 Prozent).
Dr. Markus Mai appelliert an die Verantwortlichen: „Es ist unerlässlich, dass die Gesundheit und Sicherheit des Pflegepersonals gewährleistet wird. Die Forderungen der Pflegefachpersonen müssen umgesetzt werden, um ihr Wohlbefinden zu schützen und um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.“
„Des Weiteren stellt Hitze eine ernsthafte Gefahr für die pflegerische Versorgung insgesamt dar. Es ist äußerst besorgniserregend, dass eine deutliche Mehrheit der befragten Pflegefachpersonen angibt, dass keinerlei Maßnahmen ergriffen werden, um pflegebedürftige Menschen mit einem erhöhten Risiko für hitzebedingte Gesundheitsprobleme zu identifizieren. Der Schutz dieser vulnerablen Gruppe erfordert dringend umfassendere Maßnahmen und verstärkte Anstrengungen und nicht nur Lippenbekenntnisse“, so Mai weiter.
Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz fordert daher unter anderem folgende Maßnahmen:
- Gewährleistung einer angemessenen personellen Besetzung und gerechten Verteilung der Arbeitsbelastung
- Unterstützung durch „Hitzeschutzwehren“
- Bereitstellung von Hitzepräventionsmaßnahmen wie Wasser, klimatisierten Räumen, leichterer Schutzkleidung und Pausenräumen
- Einführung flexibler Arbeitszeitregelungen
- Verbesserung der baulichen Strukturen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen
- Förderung von Fortbildungen und Wissenstransfer
- Festlegung verbindlicher Richtlinien für Schutzmaßnahmen, Arbeitszeit und Personalbesetzung
- Förderung von Investitionen in die Pflegeinfrastruktur
- Sensibilisierung der Bevölkerung, mehr auf gebrechliche Nachbarn zu achten
- Betonung des Klimaschutzes als essentiellen Aspekt
Die Präsentation der Umfrageergebnisse finden Sie HIER