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Pflegekammer Rheinland-Pfalz würdigt Edith Kellnhauser zum Internationalen Frauentag

Mainz, 5. März 2025 – Zum Internationalen Frauentag am 8. März erinnert die Pflegekammer Rheinland-Pfalz an Prof. Dr. Dr. Edith Kellnhauser (1933–2019). Ihr Einsatz für die Selbstverwaltung der Pflege war prägend. Ihr Wirken steht zugleich für die Stärkung von Frauen in einem Berufsfeld, in dem sie zwar die Mehrheit stellen, aber in höheren Führungspositionen oft unterrepräsentiert sind.

 

Pionierin der Pflegekammerbewegung

Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester und beruflichen Stationen in Großbritannien, den USA und Ägypten kehrte Kellnhauser 1986 mit einem Bachelor of Arts in Philosophie und dem Master of Science in Pädagogik nach Deutschland zurück. Sie erkannte die Notwendigkeit einer starken beruflichen Vertretung. In der Folgezeit beeinflusste ihre wissenschaftliche Arbeit die Diskussion um die Einführung von Pflegekammern maßgeblich. Die Gründung der ersten deutschen Pflegekammer 2016 in Rheinland-Pfalz war dabei ein bedeutender Meilenstein. Kellnhauser begleitete diesen Prozess wissenschaftlich und dokumentierte ihn in ihrem Buch „Der Gründungsprozess der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz“.

 

Akademisierung als Schlüssel zur Professionalisierung

Als Professorin für Pflegemanagement an der Katholischen Hochschule Mainz und Gründungsdekanin des Fachbereichs Pflege setzte sie sich für die wissenschaftliche Fundierung des Berufs ein. Pflegekammern sah sie als wichtigen Schritt zur Qualitätssicherung und beruflichen Autonomie. „Edith Kellnhauser hat mit ihrer Forschung der Kammerbewegung und den professionell Pflegenden eine starke Stimme gegeben“, sagt Andrea Bergsträßer, Pflegedirektorin und Vizepräsidentin der Pflegekammer Rheinland-Pfalz.

 

Frauen in der Pflege: Stark in der Praxis, unterrepräsentiert in der Führung

Über 80 Prozent der Pflegekräfte sind Frauen, doch in höheren Führungspositionen sind sie weiterhin seltener vertreten. „Wir brauchen gezielte Förderung und weibliche Vorbilder, um Frauen den Weg in Führungspositionen zu erleichtern“, betont Bergsträßer. Die Pflegekammer setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen, familienfreundliche Modelle und verlässliche Dienstpläne ein, um den Beruf attraktiver zu machen und Fachkräfte zu binden. Gleichzeitig gilt es, alle Geschlechter für die Pflege zu gewinnen, um die Vielfalt und Zukunftsfähigkeit des Berufs zu stärken.

 

Ein Vermächtnis für die Zukunft

Für ihr Engagement erhielt Kellnhauser zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz und den Deutschen Pflegepreis. Ihr Lebenswerk zeigt, dass die Weiterentwicklung der Pflege untrennbar mit Gleichstellung und Professionalisierung verbunden ist. Die Pflegekammer Rheinland-Pfalz ruft dazu auf, den Internationalen Frauentag als Anlass zu nehmen, um Errungenschaften von Frauen wie Edith Kellnhauser zu würdigen und gemeinsam die Zukunft der Pflege zu gestalten.

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