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Pflegetag RLP 2023: Highlights, Herausforderungen und Lösungsansätze für die professionelle Pflege

Mainz, 27.11.2023

Dr. Markus Mai betont die zentrale Bedeutung des rheinland-pfälzischen Pflegetags und teilt Einblicke in die aktuellen Herausforderungen der professionellen Pflege

Bei der Pressekonferenz in der Geschäftsstelle der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz hieß Präsident Dr. Markus Mai heute Vertreterinnen und Vertreter der Presse willkommen. Dort stellte er die herausragenden Programmpunkte des Pflegetags RLP 2023 vor und betonte: „Der Pflegetag ist mehr als nur ein Treffpunkt für Pflegefachpersonen. Er stellt auch ein zentrales Ereignis für alle anderen Akteure der professionellen Pflege in Rheinland-Pfalz dar.“

Mai hob die Rolle des Pflegetags als Forum des Austauschs, der Inspiration und der ge-meinsamen Reflexion über die Herausforderungen in der professionellen Pflege hervor. „Es ist nicht nur ein Tag des fachlichen Austauschs, sondern auch eine Chance für die breite Öffentlichkeit, ein tieferes Verständnis für die Pflegeberufe zu entwickeln.“

In Bezug auf den Pflegepreis RLP 2023 erklärte er: „Der rheinland-pfälzische Pflegepreis würdigt herausragende Leistungen von Pflegefachpersonen und Teams in den Kategorien ‚Franziskus Pflegepreis,‘ ‚Best Practice‘ und ‚Innovatives Versorgungsprojekt‘. Die Preisverleihung ist einerseits eine Anerkennung für die Preisträgerinnen und Preisträger, anderer-seits auch ein Ansporn für die gesamte Berufsgruppe.

Mai ging auf die wirtschaftliche Lage in der Langzeitpflege und in Krankenhäusern ein. „Insbesondere in der ambulanten Pflege zeigt sich, dass laut Umfragen der Diakonie Deutschland und der Pflegegesellschaft RLP die finanzielle Situation der ambulanten Pflegedienste äußerst angespannt ist und erhebliche Risiken für die flächendeckende Versorgung sowie die daran hängenden Arbeitsplätze von hoch kompetenten Pflegefachperso-nen birgt.“

Zu den Umfrageergebnissen sagte er weiterhin: „Über 72 Prozent der ambulanten Pflege-dienste schätzen ihre wirtschaftliche Situation als angespannt ein. 54 Prozent haben das Jahr 2022 mit einem Jahresdefizit abgeschlossen, und 8 Prozent sehen ihre Existenz als gefährdet an. Diese Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen zur Stabilisierung.“

Mai appelliert an die Politik und die Pflegekassen: „Proaktive Vergütungsverhandlungen sind essenziell, um die wirtschaftliche Situation der Pflegedienste zu stabilisieren. Die tatsächlichen Kosten müssen angemessen honoriert werden. Letztlich muss der Spieß umgedreht und Rechnungen im Vertrauen zügig gezahlt werden. Längere Prüfzeiten würden sich dann liquiditätsbezogen nicht zu Ungunsten der Leistungserbringer auswirken.“

Neben den Einrichtungen der Langzeitpflege zeige sich auch in den Krankenhäusern eine absolut desolate Finanzierungsbasis. „Krankenhausinsolvenzen in Lahnstein, Hachenburg, Neuwied, Alzey und Altenkirchen sowie die Krankenhausschließung in Bad-Ems sind nur Signale für die dünne finanzielle Luft, in der sich unsere Krankenhäuser bewegen. Letztlich bedarf es einer grundsätzlichen Änderung oder Anpassung des Finanzierungssystems. Dabei sollte auch über die gesetzliche Festschreibung einer Mindestinvestitionsquote der Länder nachgedacht werden, um die Investitionskostenfinanzierung der Länder durch Ein-sparungen bei den dringend benötigten Betriebskosten nachhaltig sicherzustellen.“

In seinem Schlusswort betonte Mai die Dringlichkeit gemeinsamer Lösungen: „Die professionelle Pflege ist eine tragende Säule des Gesundheitssystems. Es liegt in unserer Verantwortung sicherzustellen, dass Pflegedienste qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten können.“

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